Archive for Juni, 2010

Mercedes-Benz 710 SS

Montag, Juni 21st, 2010

Wie am ersten Tag

Man sieht ihm sein Alter nicht an: Der Mercedes-Benz 710 SS, der einst dem legendären englischen Rekordfahrer Malcolm Campbell gehörte, hat inzwischen 80 Jahre auf dem Buckel. Die Zeit ist gleichwohl fast spurlos an dem Rennwagen vorübergegangen.

Kein Zweifel: Dieser Mercedes-Benz Typ SS mit dem Kennzeichen GP 10 ist ein Glücksfall für Chronisten und Oldtimer-Sammler. Lückenlos lässt sich die Reihe seiner 16 Besitzer über acht Jahrzehnte zurückverfolgen. Denn der Brite Ronald Stern, von dem der jetzige Eigner Peterheinz Kern den Wagen 1991 übernahm, trug die Lebensgeschichte des Fahrzeugs in einem fetten Folianten zusammen: Originalfotos, Bilder und Berichte aus Fachzeitschriften, Dokumente und Urkunden.

Wer die alten Bilder in Sterns Foliant betrachtet ist verblüfft, denn der GP 10 im Jahre 2010 ist so gut wie identisch mit dem von 1930. Selbst die Bodenbretter sind noch dieselben, vielleicht sogar die Zeiss-Scheinwerfer. Das setzt sich fort mit den charakteristischen Merkmalen dieses sehr besonderen SS. Ein Sportwagen ließ sich damals noch flugs zum Rennwagen umwidmen – durch das Entfernen der Straßenausstattung. Die vorderen Kotflügel wurden bei den S-Modellen gewöhnlich zusammen mit der Stange abgenommen, auf der die voluminösen Frontlampen hocken.

Nicht so beim GP 10: Da sind sie gesondert angeschraubt und überdies vermittels einer Diagonalverstrebung durch dicke Drähte festgezurrt, um sie am Vibrieren zu hindern. Zusätzliche quer angebrachte vordere Reibungsstoßdämpfer von Bosch waren dem Veteranen irgendwann abhanden gekommen. Besitzer Kern hat sie originalgetreu rekonstruiert und in die noch vorhandenen alten Führungen eingepasst.

Ausgeprägte Bremsschwäche

Weitere Eigentümlichkeiten sind neben dem so genannten Elefantenkompressor, mit dem der Sechszylinder 1931 nachgerüstet wurde, vier mysteriöse kleine Hutzen zur Belüftung des Motor- und des Tankraums. Dieses Detail führt zu der bemerkenswerten Person des Erstbesitzers Malcolm Campbell. Er brach in den zwanziger und dreißiger Jahren neunmal den Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge und wurde 1931 für seine Vollgas-Verdienste um König, Volk und Vaterland in den Adelsstand erhoben.

1929 fuhr Campbell mit einem Bugatti 43 bei der Tourist Trophy in Nordirland mit, schied aber aus, weil sein Auto in Flammen aufging. Sieger des Rennens war Rudolf Caracciola mit einem SS von Mercedes-Benz. Seit dem Malheur plagte Campbell eine regelrechte Feuer-Phobie. Das sei wohl der Grund für die merkwürdigen Belüftungsschächte, mutmaßt Kern.

Nach Caracciolas Sieg wurde der Mercedes SS auf irischen und englischen Rennstrecken zu einer vertrauten Erscheinung. Auch Campbell war von dem Modell angetan und fuhr ab Mai 1930 einen SS. Das Auto hatte allerdings gewisse Tücken. Campbells Mechaniker Rivers Fletcher erinnerte sich später an die notorische Bremsschwäche des Zweitonners: Kurz vor dem Anbremspunkt an der Fork-Spitzkehre des Brooklands-Kurses habe Campbell jedes Mal mit Stentorstimme “jetzt!” gebrüllt – und Beifahrer Leo Villa habe dann die Handbremse gezogen, um den SS zusätzlich zu verzögern.

Die Geschichte des legendären Kennzeichens

Das heute unter Oldtimerfans legendäre Kennzeichen GP 10 legte sich Campbell vermutlich erst 1931 zu. Die Chiffre enthielt eine Information an Mit- und Nachwelt, nämlich dass es sich um Campbells Grand-Prix-Wagen Nummer 10 handele.

Kern kaufte den Wagen mit dem Kennzeichen GP 10 später in zerlegter Form und setzte ihn dann sorgfältig zusammen. In den vergangenen 19 Jahren hat er den hurtigen Klassiker gewartet und gepflegt wie Gärtner den englischen Rasen vor den College-Gebäuden von Cambridge.

Deshalb tut der knorrige alte Kämpe nach wie vor seine Pflicht, er ist voll fahrbereit. Zweimal bestritt er die Mille Miglia, zählte etliche Male zu den Stargästen bei Oldtimerfestivals wie Goodwood Revival. Auch bei den historischen 24 Stunden von Le Mans 2002 war GP 10 mit von der Partie, als einziger Vorkriegs-Mercedes.

Und Ende des vergangenen Jahrtausends kehrte der SS kurz nach Brooklands, an die Stätte seines frühesten Wirkens, zurück. Mit knapp 200 km/h wurde er bei dieser Gelegenheit gemessen, also ganz in der Nähe der alten Werksangabe. Die Kern-Kur hat dem automobilen Leitfossil offensichtlich gut getan.

gefunden in www.SpiegelOnline

Wechselkennzeichen bald auch in Deutschland

Mittwoch, Juni 16th, 2010

Das Deutsche Kfz-Gewerbe begrüßt das klare „Ja“ von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer für Wechselkennzeichen. Gegenüber dem Handelsblatt hatte Ramsauer bestätigt: „Für die Einführung des Wechselkennzeichens steht die Ampel jetzt auf grün.” Der Bundesminister und die Versicherungswirtschaft hätten sich darauf verständigt, dass Autobesitzer künftig mehrere Autos mit einem Kennzeichen führen dürften.

In Österreich und der Schweiz gibt es das Wechselkennzeichen bereits seit Jahren. Es hat sich laut ADAC “mit großem Erfolg bewährt”. Bedenken, es könne zu erheblichen Verlusten bei Versicherungs- und Steuereinnahmen kommen, sehe der Automobilclub als unbegründet, erklärte ADAC-Präsident Peter Meyer.

Bei einer Einführung des Wechselkennzeichens sei die Versicherung “präpariert”. Der Tarif soll sich am teuersten Fahrzeug orientieren. Besteuert werden dürfe aber nur das stärkste Fahrzeug, forderte der ADAC.

Viele Organisationen hatten sich bereits nachdrücklich für die Einführung des Wechselkennzeichens in Deutschland eingesetzt. Es ermöglicht die Nutzung mehrerer Autos mit einem Kennzeichen, wobei jeweils nur ein Fahrzeug benutzt werden darf. Welche Kriterien für die Zuteilung des Wechselkennzeichens gelten, ist nach Angaben des Ministeriums noch offen.

Um den Wünschen der Autofahrer nach einer flexibleren Gestaltung der individuellen Mobilität entgegen zu kommen, dürfe sich diese Regelung indes keinesfalls auf das Elektroauto beschränken, hieß es von Verbandsseite. Ziel müsse es vielmehr sein, bei vielen Autofahrern einen Anreiz zu schaffen, sich etwa für Stadtfahrten und Kurzstrecken ein zusätzliches kleines und sparsames Fahrzeug – egal welcher Antriebsart – anzuschaffen. Davon profitiere nicht zuletzt auch die Umwelt. Eine hohe Akzeptanz des Wechselkennzeichens erfordere dabei nicht nur weniger bürokratischen Aufwand, sondern insbesondere auch finanzielle Anreize für den Zweitwagen, wie der Verzicht auf die Kfz-Steuer.

Erstaunlicherweise gibt es bis jetzt weder vom DEUVET noch vom ADAC oder der Initiative Kulturgut Mobilität dazu Informationen oder eine Stellungnahme. Bereits in sechs Monaten zum Jahreswechsel 2010/2011 soll das Wechselkennzeichen in Deutschland eingeführt werden. Wie sich das auf die Klassiker-Szene übertragen lässt, ob damit H-Kennzeichen und/oder rote 07 überflüssig wird, weiß bis jetzt noch niemand. Auch dazu stehen die genauen Kriterien bis jetzt noch nicht fest. Seit Jahrzehnten schreien die Oldtimer-Lobbyisten nach dem Wechselkennzeichen (nach Schweizer Vorbild) und nun, wo es so weit ist, scheint es niemanden zu kümmern . . .

“EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte” in Amerang

Samstag, Juni 12th, 2010

Im kleinen Ort Amerang im Chiemgau befindet sich das „EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte“. Vor über zwanzig Jahren hat es seine Pforten geöffnet.

Dieses europaweit sicherlich einmalige Museum ist Ausdruck der engen Verbundenheit des Unternehmers Ernst Freiberger mit seiner Heimatgemeinde. Bereits sein Vater, Ernst Freiberger sen., ein Ameranger Ehrenbürger, beschloss 1987 in der Gemeinde ein Automobilmuseum zu gründen.

Bereits zwei Jahre nach der Eröffnung konnten im „EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte“ die ersten Gäste schon 150 eigene Oldtimer bewundern. Ernst Freiberger sen. hatte sie liebevoll restaurieren und wieder in einen fahrbereiten Zustand versetzen lassen. Ergänzt wurde die Sammlung durch Leihgaben aus dem Deutschen Museum München, dem Technikmuseum Berlin und durch Exponate von den großen deutschen Automobilherstellern. Alle werden gewartet und gepflegt und somit der Nachwelt erhalten. Die meisten der Exponate sind jederzeit fahrbereit und werden auch tatsächlich bewegt.

Mehr als 220 Autolegenden aller deutsche Hersteller sind hier auf über 6000 m2 Ausstellungsfläche  – vom ersten Benz Motorwagen, über die grandiosen Schöpfungen der 20er und 30er Jahre, die schnuckeligen Kleinwagen der 50er Jahre, bis zum pfeilschnellen Boliden unserer Zeit – in einer sehr angenehmen Atmosphäre in tageslichtdurchfluteten Räumen zu bewundern.

In der Folge ein auf Grund der Vielfalt das Gebotenen nur kleiner Querschnitt aus der umfangreichen und sehenswerten Sammlung.


Der Urvater der motorisierten individuellen Bewegung


Ein früher Adler


Im “Fahrerhaus”


Ein Opel 4/8, Baujahr 1909, der sogenannte “Doktorwagen”


Mercedes Knight 25/85, Baujahr 1913


Der Sporttourer von Benz, 6 Zylinder, 7050 ccm, 70 PS, 100 kmh


Mercedes Benz 550 K, Cabriolet B


Herr über 160 PS, die aus 6 Zylindern mit 5018 ccm Hubraum kommen


Auch verschiedene Schnittmodelle gibt es zu sehen:

hier die Bodengruppe mit Motor eines VW Käfers


Ein Golf-Getriebe lässt tief blicken!


Porsche baute einen Prototypen: Rennmotor mit 16 Zylindern


Meine 2. große Liebe: die Isabella


Ist sie nicht schön?


Die aktuellen Spritpreise bringen uns beinahe wieder

dazu, wie dieser Opel mit Holzgas zu fahren . . .


Eine weitere Auswahl von Ansichten von edlem alten Blech

ist in der Galerie zu finden!


30. Jahrestreffen der MBIG in Hallbergmoos

Dienstag, Juni 8th, 2010

Wie an dieser Stelle bereits berichtet öffnete das 30. Jahrestreffen der MBIG in Hallbergmoos am Hauslerhof am 3. Juni seine Pforten. Organisiert wurde es vom MBIG Stammtisch München unter der Federführung von Thomas HANNA – in der Mercedes Benz Oldtimer-Szene wohl bekannt!

Rund um die Veranstaltung war auch ein sehr umfangreiches und interssantes Rahmenprogramm organisiert. Tagsüber und  allabendlich war Programm am Hauslerhof angesagt. Ein Teilemarkt, der obligate und interessante Workshop und vieles mehr war geplant. Der Bogen der Veranstaltungen reichte von einer München-City-Rundfahrt in einem Oldtimerbus über einen Besuch im BMW-Museum bis zu Rundflügen ab Oberschleißheim mit einem Flugzeugoldtimer.

Das Wetter ließ zwar an den ersten beiden Tagen zu wünschen übrig, jedoch wurden die Teilnehmer am Samstag Morgen mit einem blauen und wolkenlosen Himmel überrascht. Dies blieb dann auch so bis zum Sonntag Abend!

Am Samstag waren dann diverse Ausfahrten bei strahlendem Cabrio-Wetter in die nähere und weitere Umgebung angesagt – meist mit Rahmenprogramm.  Die Veranstalter planten im Vorfeld 13 geführte Routen querbeet durch Bayern und das nahe österreichische Grenzland. Am Abend gab es natürlich wieder ein kurzweiliges Unterhaltungsprogramm. Ein Buspendeldienst zu den Hotels der Teilnehmer sorgte für eine sichere Heinkehr.

Am Sonntag Morgen ging es nach einem zünftigen Weißwurstfrühstück an die Verabschiedung der Teilnehmer.

Alles in Allem bleibt zu sagen: trotz der etwas widrigen Wetterbedingungen am Donnerstag und am Freitag war es ein tolles Fest mit vielen Highlights und netten Menschen mit einer Menge wunderschöner Mercedes-Oldtimer!

Das nächste Jahrestreffen kommt bestimmt,

denn nach dem Fest ist vor dem Fest!


Die Plakette der diesjährigen Veranstaltung


Der Veranstalter . . .


Das Pontonchassis, benötigt für den Workshop


Ein Modell mit Hydrak


Die Ausfahrt Nr. 4 führte in das schöne Städtchen Wasserburg am Inn

und anschließend ins Automobilmuseum Amerang

Zum Museum gibt es auch einen eigenen Bericht!


Am Ufer des hochwasserführenden Inn vor der Stadt


In der Stadt


Ein herrliches Coupe


In Reih´ und Glied


Nicht alles was Rot ist, ist von der Feuerwehr!


Dieser schon . . .    zumindest früher mal!


Was hier so alles auf der Wiese herumsteht


Zu später Stunde und immer noch offen


Mein heimlicher Traum, ein Coupe . . .


Was stimmt hier nicht? Oder war´s ein Bier zuviel?



Ich glaube, es ist Zeit zu fahren . . .



Maybach, der Ladenhüter des Daimler-Benz-Konzerns?

Sonntag, Juni 6th, 2010

Angesichts der wirtschaftlich schweren Zeiten erfreuen sich sparsamere Kleinwagen immer größerer Beliebtheit wohingegen die Luxuslimousinen mit massiven Absatzeinbrüchen zu kämpfen haben. Vor allem Daimler hat es stark getroffen, sodass beispielsweise der im Jahr 2002 überarbeitete Maybach nicht wie ursprünglich geplant 1.500 Mal pro Jahr verkauft wurde.

2009 belief sich die weltweite Nachfrage sogar lediglich auf 200 Einheiten. In Deutschland wurden davon nur 31 Einheiten der insgesamt 480.000 Euro Luxuslimousine ausgeliefert. Daimler macht sich nun Gedanken um die Zukunft der Edelmarke, da man für eine Verbesserung des Images sehr viel Geld investieren müsste.


Die andere Möglichkeit wäre ein Verkauf oder eine Auflösung der Marke. Man darf gespannt sein, ob bzw. wie Daimler die Luxusmarke Maybach aus dieser Krise führen wird. Die Entscheidung muss gut überlegt werden, da auch anderen Stellen Investitionen dringend gebraucht werden.

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